Erfahrungsbericht HKX: Komfort vs. Preis

Letztes Wochenende war ich in Hamburg. Als ich vor ca. zwei Wochen ein Bahnticket kaufen wollte, dachte ich, warum nicht einmal den Hamburg-Köln-Express (HKX) testen und dann einen Erfahrungsbericht HKX für meine Leser verfassen.

Kosten der Fahrt

Die Fahrt hat mich insgesamt 47,20 € (hin und zurück) von Köln nach Hamburg gekostet. Zum Vergleich: Ein Sparticket heute für in zwei Wochen würde mich bei der Deutschen Bahn 78 € kosten. Also über 30 € gespart oder anders ausgedrückt 40%.

Das Gute an der HKX ist, dass man auch relativ kurzfristig noch an günstige Tickets kommt. Bei der Deutschen Bahn kann man dann schon einmal 90 € pro Fahrt auf den Tresen legen. Das ist schon richtig viel.

Der erste Eindruck

Als der Zug pünktlich im Kölner HBF einrollte, fragte mich mein Kumpel: „Was ist das denn?“ Von außen wirkten die Wagons wie aus den 60ern. Ich sagte: „Warte mal ab, vielleicht ist es drinnen komfortabler“.

Im HKX soll man nur mit Platzreservierung buchen können. Wir hatten die Plätze 104 und 106 im Wagon 6. Diesen haben wir auch gefunden. Die Plätze 104 und 106 existierten aber nicht. Der Schaffner teilte uns dann mit, dass es einen Tausch der Wagons gegeben hätte. Er teilte uns daraufhin die Plätze 83 und 84 im nächsten Wagon zu. Schade, Wagen 6 wirkte recht nett und warm.

Erfahrungsbericht HKXDas Abteil und die Sitze waren eine herbe Enttäuschung. Es war recht kalt darin. Der Innenraum des Zuges sollte dem äußeren Erscheinungsbild ähneln. Unbequeme Sitze, hin- und herwackelnde Armlehnen, einfach-verglaste Fenster. Es war recht kühl in dem Abteil.

Jeder vorbeizischende ICE ließ einen kurz aufschrecken. Er hörte sich z.T. so an, als würde der ICE in den Wagen hinenfahren.

Der HKX hält in Düsseldorf, Duiburg, Essen, Gelsenkirchen, Münster und Osnabrück. In Münster gesellten sich zwei Damen zu uns ins Abteil. Als der Schaffner nach deren Tickets fragte, meinte die eine: „Also die Kleidung vom Schaffner scheint auch noch von der Zeit des Zuges zu sein“.

Tatsächlich macht der HKX einen Eindruck, als wäre er Mitte der 60er irgendwo abgestellt worden zu sein, das Unternehmen diesen samt Schaffnerkleidung gefunden und dann in Betrieb genommen zu haben. Mein aus dem Ausland kommende Kumpel kommentierte, dass er nie im Leben geglaubt hätte, dass es in Deutschland so alte Züge noch gibt.

Vorteile des HKX

Es gibt aber auch über Positives in diesem HKX Erfahrungsbericht zu vermelden. Konkret sehe ich da zwei Dinge:

  1. Der Preis
  2. Die Schnelligkeit

Über den Preis hatte ich schon weiter oben geschrieben. Der ist mit z.T. 18 € pro Fahrt unschlagbar. Außerdem hält der HKX an weniger Bahnhöfen als der ICE. Ich habe fünf gezählt. Das sorgt dafür, dass der HKX mindestens 40 Minuten schneller am Ziel ist.

Das Abteil auf der Rückfahrt war ein bisschen komfortabler. Es war nicht so kühl, und die Sitze waren besser. Die Geräuschkulisse war ebenso besser. Auf der Rückfahrt hatten wir nicht ständig das Gefühl, dass uns etwas von der Seite anfährt.

In Köln angekommen stiegen wir dann in den NRW-Express. Die Stille, das Gleiten auf den Schienen war einfach phänomenal. Wir merkten erst jetzt, wie unkomfortabel die Fahrt mit dem HKX war.

Fazit Erfahrungsbericht HKX

Wer wert auf Komfort, Ruhe und Sicherheit legt, der sollte sicherlich den ICE bevorzugen. Wer eher auf Schnelligkeit und Preis setzt, der dann doch lieber auf den HKX.

Ich glaube, dass das Unternehmen um den HKX keine großen Wachstumsinteressen hat. Sonst hätte man sich nicht Hamburg-Köln-Express genannt. Es wäre blöd, wenn man von Frankfurt nach München mit dem Hamburg-Köln-Express fahren würde. Sonderlich in die Wartung der Züge scheint man aber auch keinen Wert zu legen. Zumindest die Armlehnen hätte man sonst mit ein paar Schrauben justieren können.

Vielleicht reichen hierzu aber auch die Einnahmen nicht, so dass man weiterhin auf billig fährt. Schade, denn so kann man sicherlich nicht auf lange Zeit eine sichere Fahrt gewährleisten.

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