Wie man beim Blind Booking sein Wunschziel bekommt
Germanwings bietet einen Dienst namens Blind Booking an. Dabei zahlt man eine Summe X (früher 19 €, mittlerweile 33 € pro Flug) und erhält per Zufall einen Flug aus 6-12 verschiedenen Flugzielen (je nach Paket). Auch bei Condor gab es bis vor kurzem etwas Ähnliches. Es nannte sich Jokerfliegen. Im Gegensatz zum Blind Booking, welches sich auf europäische Ziele konzentrierte, bot das Jokerfliegen für 199 € pro Flug außereuropäische Ziele an. Ich hatte mir damals überlegt, Urlaub in Goa zu machen. Potenzielle Hotels in Goa hätte ich mir dann über das Internet angeschaut, wohl aber erst vor Ort gebucht.
Wie soll das denn gehen, wenn man doch sein Reiseziel nicht auswählen kann?
Nun, so recht glaube ich nicht daran, dass beim Blind Booking alles per Zufall entschieden wird. Eine Reise nach Prag kostet für mich rein logisch nicht so viel wie ein Flug nach Athen. Das zeigen meine Analysen der letzten Jahre. Das bedeutet, dass Germanwings eigentlich ein Interesse haben müsste, den Blindbuchern Flugziele wie Prag oder Budapest „auszulosen“, statt einen Flug, für den man normalerweise mehr verlangen. Zumindest lässt mich dies mein BWLer-Gehirn folgern.
Wie kommt man aber doch zu seinem Wunschziel?
Nun, hierfür ist grundliche Analyse Voraussetzung. Zunächst einmal muss man sich für ein Paket entscheiden, indem der Wunschort angeboten wird. Nehmen wir einmal an, dass es nach Barcelona gehen soll. Hier empfiehlt es sich das Paket „Gay-friendly“ auszuwählen, obwohl ich nicht ganz nachvollziehen kann, warum Barcelona gay-friendly sein soll.
Das Paket eignet sich eher als z.B. das Party-Paket, da hier nur sechs statt acht Ziele angeboten werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass man also per Zufall Barcelona erhält, liegt bei 16%.
Im nächsten Schritt gilt es sich zu notieren, an welchen Wochentagen in die jeweiligen Städte geflogen wird. Dies kann dann z.B. wie folgt aussehen:
- Barcelona: Mo, Di, Fr
- Berlin: Mo, Di, Mi, Do, Fr. So
- Manchester: Mi, Sa
- Wien:Fr, Sa
- Zürich: Mi, Do, So
- Mailand: Mo, Di, Do
Dieselbe Analyse wird auch für den Rückflug angestellt. Also wann finden Flüge von Barcelona nach Köln statt unsw.
Jetzt sucht man sich einen Reisezeitraum. Nehmen wir an, es wäre Montag bis Mittwoch. D.h. Montags gibt es einen Flug nach Barcelona und am Mittwoch einen zurück. Soweit ich informiert bin, darf Blind Booking die gewünschten Flugzeiten nicht ändern. Wäre ja auch blöd, wenn man vorhat, am Sonntag zurückzufliegen und germanwings verschiebt ihn einfach auf den nächsten Arbeitstag.
Mit dem Hinflug am Montag können einem eigentlich nur drei Flüge angeboten werden:
- Barcelona
- Berlin
- Mailand
Nimmt man bei der Buchung keine weitere Einstellung vor, so gehe ich davon aus, dass man Berlin zugesprochen bekommt. Hier ist die Konkurrenz um die Plätze nicht so hoch, da Berlin recht oft angeflogen wird. Das Gleiche gilt auch z.B. für Prag oder Budapest. Daher sollte man die Option warnehmen und Berlin als Zielort ausschließen. Hierfür bezahlt man 5 € Aufschlag, die sich meines Erachtens lohnen. Wer will, tut dasselbe mit Mailand.
Dann wird aus dem Blind Booking ein Known Booking 🙂
Wenn man sich die 5€/Ausschluss noch sparen will, dann sieht man sich einfach noch den Belegungsplan der Sitzplätze an. Dabei sollte man zunächst eine „normale“ Flugbuchung für seine Wunschreise (z.B.Barcelona) simulieren und die Sitzplatzbelegungsplan für Hin-und Rückflug ausdrucken. Danach geht man wie oben beschrieben über Blind Booking und guckt, ob die Sitzplatzbelegungen hier mit denen der Wunschreise übereinstimmen.
Ich habe das mal simuliert ausprobiert, um zu gucken ob da wirklich mal ein tolles Reiseziel wie Barcelona oder Mailand bei rauskommt. Leider kam ich einmal auf Dresden und beim anderen mal auf Zürich.