Erfahrungsbericht: Begleitservice Germanwings

Flieger GermanwingsAuf Wikipedia hatte ich erfahren, dass Menschen mit Behinderung, die das Merkzeichen „B“ im Schwerbehindertenausweis besitzen, bei einigen Fluggesellschaften und auf einigen Flugstrecken kostenlos eine Begleitperson mitnehmen dürfen. Die Begleitperson ist beispielsweise für geh- oder sehbehinderte Menschen eine wichtige Stütze.

Da ich mich zu dem Zeitpunkt in der Türkei aufhielt, fragte ich bei meiner Fluggesellschaft Germanwings an. Deren Antwort:

Der Flug ist für eine Begleitperson nicht kostenfrei. Germanwings bietet jedoch einen vom Check-In bis zur Maschine an

Diesen habe ich dann über die Germanwings E-Mail Adresse buchungsinfo@germanwings.com gebucht. Wer ebenfalls einen Begleitservice buchen möchte, der gebe einfach die Flugnummer bekannt und fordere den Service informal an.

Meine Erfahrung mit dem Begleitservice

Am Check-In Schalter bemerkte das Bodenpersonal, dass bei mir ein Begleitservice gebucht wurde. Diese Buchung wurde mir auch von Germanwings zuvor per E-Mail bestätigt. Ich wurde erst gefragt, ob ich einen Rollstuhl benötigte. Ich gab an, dass ich durchaus in der Lage wäre zu laufen, jedoch eine Person bräuchte, die mich zum Gate bringt. Kurze Zeit später kam auch ein junger Mann von der Port Klinik.

Dieser brachte mich dann ca. 50 m weiter weg und bat mich dort Platz zu nehmen. Eine Dame vom Bodenpersonal würde mich dann abholen kommen. Das war so gegen 1:15 Uhr, genau zwei Stunden vor meinem Abflug.

Neben mir saßen weitere Herrschaften – offensichtlich gehbehindert – die ebenfalls darauf warteten per Rollstuhl zum Flieger gebracht zu werden. Als ca. eine Stunde später immer noch keine Dame ankam, wurde ich unruhig. Ich befürchtete, dass ich vergessen worden sein könnte. Als der junge Mann erneut an mir vorbeilief, bat ich ihn doch, mich endlich zum Gate zu bringen.

Gesagt, getan. Das Passieren der Passkontrolle und des Zolls absolvierte ich dank des jungen Mannes in weniger als drei Minuten. „Bitte machen Sie Platz!“, hieß es. Ich habe mich also legitim vorgedrängelt. Hinterm Zoll wurde ich erneut gebeten, Platz zu nehmen bis ich wieder abgeholt werden würde.

Als zehn Minuten vor Abflug wieder niemand vorbeikam wurde ich nervös. Schließlich war es das erste Mal, dass ich einen Begleitservice bei Germanwings in Anspruch nahm. Was ich nicht wusste war, dass Menschen mit Behinderung erst als Letzte in den Flieger gebracht werden.

In einem Eiltempo wurde ich dann an den Gateausgang gebracht. Dort übernahm mich ein weiterer Bodenbediensteter. Er stellte mich auf eine Plattform und bat mich festzuhalten. Da es dunkel war und ich Nachtblind bin, wusste ich nicht, wo ich mich befand. Plötzlich bewegte sich die Plattform nach oben und ich merkte, dass ich auf einem Aufzugsystem stand. Vielmehr war es eines dieser Fahrzeuge, die an die Tür des Fliegers heranrangieren. Eine ziemlich wackelige Angelegenheit war das.

Ich betrat das Flugzeug gemeinsam mit einer gehbehinderten Dame als Letzter. Genau zum Abflugzeitpunkt um 3:15 Uhr.

Fazit

Der Begleitservice von Germanwings war schon eine sehr hilfreiche Sache. Jedoch hat der ganze Transfer von Check-In bis zum Flieger ca. zwei Stunden gedauert. Wäre ich selbst gelaufen, hätte es vermutlich eine halbe Stunde gedauert. Zudem war es mir peinlich, dass es so aussah, als wäre der Flieger wegen mir eine Viertelstunde zu spät gestartet. Den Passagieren um mich herum, teilte ich dann mit, dass die Verspätung nicht an mir lag.