Warum heißt das Schwarze Meer eigentlich Schwarzes Meer?

Warum heißt das Schwarze Meer eigentlich Schwarzes Meer? Die Antwort scheine ich dafür bei meinem Trip zur Schwarzmeerküste gefunden zu haben.

Sand Schwarzes Meer

Wie ihr dem Bild entnehmen könnt, ist der Sand des Strandes an der Schwarzmeerküste schwarz. Ungewöhnlich für jemanden wie mich, der bislang nur weißen/gelben Sand an den Stränden des Mittelmeeres, der Ägäis, dem Atlantik und des Kaspischen Meeres gesehen hat.

Mein Trip zur Schwarzmeerküste dauerte insgesamt fünf Tage. Am Flughafen Trabzon angekommen, ging es für mich gleich zu meinem Unterkunftsort nach Eynesil/Giresun. Die Fahrt dauerte ca. eine Stunde.

Der 1. Tag

Am ersten Tag (einem Samstag) ging es mit dem angemieteten Fahrzeug nach Uzungöl. Fahrtzeit: 1,5-2 Stunden.

An der Schwarzmeerküste liegen die Ortschaften in ca. 10 km Abstand, so dass wir nach und nach Besikdüzü, Vakfikebir, Akcaabat, Trabzon, Yomra, Arsin, Caykara, Salpazari und Of durchquerten.

In Uzungöl, einem malerischen Stückchen Erde inmitten von Bergen fiel mir als erstes auf, dass das Ortschild neben Türkisch auch auf Arabisch war. Der Grund hierfür wurde schnell klar. Uzungöl scheint unter Arabern recht bekannt zu sein. Der Urlaubsort war voll von arabischen Touristen. Restaurantmenüs etc. waren alle zusätzlich auf Arabisch verfügbar.

Überall roch es herrlich nach Grillfleisch. Die Restaurants luden zum Essen ein. Doch wir hatten vereinbart, dass wir auf der Rückfahrt in Akcaabat die berühmten Akcaabat Köfte essen.

Das taten wir dann auch. Es gibt dort zwei bekannte Köche. Cemil und Nihat usta. Ich aß bei beiden und kann den Ersteren empfehlen. Akcaabat Köfte wird nicht aus Hackfleisch gemacht, sondern das Fleisch quasi fein „gehackt“. Wie z.B. Petersilie. Das verleiht der Frikadelle eine andere Beschaffenheit. 6 Köfte entsprachen 200 g und kosteten ca. 13 Türkische Lira.

Der 2. Tag

Am zweiten Tag ging es hinauf auf den Nebelberg (Sis dag). Das war auch gut so, denn an diesem Tag drohte es im Tal brüllend heiß zu werden.

Der Nebelberg heißt so, da es recht steil bergauf geht und man schon recht schnell die unterste Wolkenschicht erreicht. Dort hat man das Gefühl, es läge ein leichter Nebel in den Bergen. Dabei sind es vorbeiziehende Wolken.

Nach einem längeren Picknick auf einer Wiese machten wir uns auf den Weg auf höhere Ebenen. Nach Angaben meines Kumpels durchbrachen wir dabei die 2000 m Grenze. An einem Punkt sprach er sogar von 2.400 Metern.

Selbst uf diesen Höhen findet man Häuser, die zumeist von den Viehhirten im Sommer bewohnt werden. Die Luft hier oben ist rein und unverschmutzt. Der Blick atemberaubend. Es erstreckt sich ein weites Grün.

Leider vermisste ich den Wald- und Wiesenduft, den ich aus Deutschland gewohnt bin, wenn ich ins Grüne hinausfahre oder zumindest den Nadelbaumduft, den ich aus der Ägäis kenne.

Hier an der Schwerzmeerküste mangelt es nicht an Wasser. Selbst natürliches Mineralwasser kann man gleich aus der Quelle trinken. Die Einheimischen nennen es „aci su“ (bitteres Wasser).

Auf dem Rückweg fuhren wir zu Cavuslu, um die empfohlene Pide der Region zu essen. Sie kommt in Form einer runden Pizza. Ich aß an jenem Tag eine „Kusbasi pide“. Ich fand sie sehr gut. Empfehle dabei auf die geschmolzene Butter zu verzichten.

Der 3. Tag

Der dritte Tag fing mit leichten Regen an. Wir besuchten das Haus meines Kumpels, das fast fertiggestellt ist.

An jenem Tag erlebte ich die berühmt berüchtigte „wilde Schwarzmeerküste“. Ein heftiger Wind und ein peitschender Regen, der sich Gott sei Dank schnell wieder legte.

An der Schwarzmeerküste gibt es nicht viel Ackerland. Und wenn, dann wird dort entweder Grüner Tee oder Haselnussbäume angepflanzt. Der Tee von der Schwarzmeerküste ist besonders gut. Er ist nicht so bitter wie z.B. Ceylon-Tee aus Sri Lanka.

Ich wurde an jenem Tag auch Zeuge der Tee-Ernte. Später durfte ich auch eine Teefabrik besichtigen. Der gesamte Prozess von der Anlieferung der Teeblätter bis hin zur Abfüllung geschieht ohne Eingreifen von Menschenhand.

Zuerst werden die Blätter von den Lastern in eine Art Silo gekippt. Von dort geht es über Bänder weiter durch verschiedene Verfahrensschritte. In einem hieß es, werden die „Atome zerplatzt“. Ich habe nicht näher gefragt, was das heißen soll. Nach der Röstung wird das Teepulver in 1-kg-Pakete abgefüllt und händisch von Miterarbeitern verschlossen.

Der 4. Tag

Den vierten Tag hob ich mir für Einkäufe auf. Wir furhen zuerst in das ca. 10 km weiter entfernte Görele. Dort kaufte ich zehn Holzlöffel aus einem besonders robusten und nicht einfärbenden Holz (Buchsbaum). Meine Mutter benutzt diese gerne zum Kochen.

Für zehn Löffel zahlte ich 85 Lira. Nicht gerade günstig für türkische Verhältnisse. Dennoch lohnt es sich, da diese Holzlöffel handgeschnitzt und sehr robust sind.

In Görele ist auch das Eis berühmt. Es ist zwar gut, jedoch nicht außergewöhnlich für einen, der italienisches Eis gewohnt ist.

Auf dem Rückweg aßen wir erneut Pide. Diesmal probierte ich eine Käse-Ei-Pide, die ich nicht unbedingt weiterempfehlen kann.

Das Wetter war auch an diesem Tag teils bewölkt und regnerisch, so dass wir nur kurz zum Strand gingen. Dort entstand auch das obige Foto.Außerdem kaufte ich Haselnusscreme. Auch das gefiel mir nicht sonderlich, so dass ich die Gläser bei meinem Kumpel ließ.

Der 5. Tag

Den fünften Tag nutzte ich zum Relaxen. Wir standen später auf und „chillten“ nur zu Hause herum.Am Nachmittag fuhren wir dann zum Flughafen und ich setzte meine Reise fort nach Izmir.

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