Baku – Benzin liegt in der Luft
Baku ist die Hauptstadt von Azerbaijan und Ziel meine Reise im Juni 2011. Dank des Eurovision Song Contests ist die Stadt nun auch endlich auch Europäern ein Begriff. Noch vor einem Jahr wurde mir bei der Erwähnung immer wieder die selbe Frage gestellt: „Wo liegt denn das?“
Nachdem ich mein Visum hatte (Kosten ca. 60 €) flog ich von Düsseldorf erst nach Riga (Lettland, 2 Stunden) um dort weitere 4 Stunden später in Baku anzukommen. Die Hauptstadt Azerbaijans liegt direkt am Kaspischen Meer (s. Bild). An der Promenade und dem angegrenzenden Park kann man einen gemütlichen Spaziergang machen. Sofern der Wind einem nicht einen Benzingeruch entgegenweht. Tatsächlich riecht die Stadt ab und an sehr stark nach Öl. Man hat das Gefühl, dass man mit einem brennenden Streichholz eine gewaltige Explosion auslösen könnte.
Sehenswürdigkeiten gibt es es in der Stadt nicht viele. Alles, was man sehen muss befindet sich mehr oder weniger innerhalb der Stadtmauer (icheri sheher). Der Jungfrauenturm ist eines dieser Sehenswürdigkeiten (Bild links). Der Legende nach hat sich hier die Tochter eines Sultans in die Fluten des Kaspischen Meers gestürzt, nachdem sie einen Prinzen heiraten sollte, den sie nicht liebt. Der Jungfrauenturm (Qiz Qalasi) ist auch das Wahrzeichen der Stadt. In dem heutigen Mussum befinden sich zahlreiche Schmuckstücke aus vergangenen Zeiten (s. Bild).
Weitere Sehenswürdigkeit ist der Königspalast. Der darf auch bei keiner Baku-Reise fehlen.
Etwas außerhalb von Baku habe ich mir dann 2 recht interessante Sachen angesehen. Das eine sind die Höhlenmalereien auf Stein in Gobustan und das andere die Brennende Erde. Gobustan liegt ca. 50 km von Baku entfernt (Weltkulturerbe). Ich habe mich mit einem Taxifahrer geeignigt, der mich dort hin und wieder zurückbrachte. Während ich an einer persönlichen Führung teilnahm, wartete er. Das Ganze hat mich vielleicht umgerechnet 50 € gekostet. In Azerbaijan zahlt man mit Manat. Zu meiner Zeit waren 1 Manat = 0.90 €.
Ein Highlight ist die Brennende Erde etwas außerhalb von Baku. Aber seht selbst.
Aufgrund von Gasentweichungen und einem Blitzschlag hat sich die Erde im Mittelalter entzündet. Seitdem brennt sie. Tag und Nacht, im Sommer und im Winter. Selbst Regen und Wind können ihr nichts antun.
Besonders bekannt ist der Ort jedoch nicht. Die Einheimischen interessieren sich wirklich darum. Es ist abgelegen, so dass auch Taxifahrer zum Teil den Ort nicht kennen.
Auf der Fahrt habe ich auch viel von Azerbaijan sehen können. Überall stillgelegt Bohrtürme und Rohre, die an Häuserwänden entlang führen. Das Land ist mit Öl gesegnet, nur das Volk hat nichts davon. Immerhin beim Benzin kommt es einem zugute: Der Liter Benzin kostete 0.50 € und Diesel 0.40 €. Es ist daher nicht verwunderlich, dass ich neben vielen Ladas auch viele SUVs gesehen habe.
Die Menschen (Azeri) sind sehr freundlich und gastfreundlich. Da sie eine Urform des Türkischen sprechen, konnte ich sie zu 90% verstehen. Essen und Trinken ist dem in der Türkei ähnlich, wobei ich leider nicht die typischen Azeri-Essen zu kosten bekommen habe.
Als Fazit kann ich sagen, dass Baku sich schnell entwickelt. Überall wird gebaut. Die lange sowjetische Herrschaft ist aber noch deutlich zu erkennen: Zweckdienliche Betonbauten, eine Metro aus Sowjetzeiten und auch einige Russen waren zu sehen. Wer nicht unbedingt ein besonderes Interesse wie ich an Land & Leuten besitzt, dem würde ich eine Reise nach Baku erstmal nicht empfehlen.